Ein großartiges Konzert für Violine und Klavier erlebten die rund 60 Zuhörerinnen und Zuhörer vergangenen Sonntag im Musikbildungszentrum Südwestfalen in Bad Fredeburg. Der als „Teufelsgeiger“ des neuen Jahrhunderts von der Presse gefeierte Geigenvirtuose Albrecht Menzel trägt diesen Ehrentitel zu Recht. Hochvirtuos und nuancenreich spielte er zusammen mit dem israelischen Komponisten und Pianisten Matan Porat, der kurzfristig für die erkrankte Magda Amara eingesprungen und aus Berlin angereist war, das Scherzo aus der F.A.E.-Sonate WoO 2 c-Moll und die Sonate Nr. 3 d-Moll op.108 – beide Werke von Johannes Brahms. Es folgte die „Carmen Fantasie“ von Franz Waxman, die beim Publikum Bravorufe und begeisterten Beifall auslöste. Die Künstler, die sich schon einige Jahren kennen, bildeten ein Einheit; sie beflügelten sich gegenseitig. Die Chemie zwischen den beiden war auch nach der Pause einfach stimmig. Die viersätzige Sonata A-Dur für Violine und Klavier von César Franck musizierten Albrecht Menzel und Matan Porat ausdrucksstark und technisch brillant – wie aus einer anderen Welt. Nach dem langanhaltenden Schlussapplaus spielten die Künstler als Zugabe noch ein Stück von Gabriel Fauré: „Après un rêve“ (Nach einem Traum). Kein Traum war dieses grandiose Konzert. Es wird den meisten Besucherinnen und Besuchern noch eine Weile im Gedächtnis bleiben.
(Text: Paul Siepe; Fotos: Paul Siepe/Dietmar Weber)